Vorteile des jahrgangsübergreifenden Unterrichtens 3/4?
Hier gelten die gleichen Vorteile im Umgang mit Heterogenität wie im Flexiblen Schulanfang.
Die Kinder sind weiterhin mit dem System des jahrgangsübergreifenden Unterrichtens vertraut. Sie können sehr selbstständig arbeiten und sind in der Lage sich einfache Informationen eigenständig zu beschaffen. Die leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler haben gelernt bei den Jüngeren Lerninhalte noch einmal zu wiederholen. Für die Stärkeren ist es selbstverständlich, den Schwächeren zu helfen und dabei Inhalte zu vertiefen und zu artikulieren.
Das System des jahrgangsübergreifenden Unterrichtens ist für alle Schülerinnen und Schüler eine Selbstverständlichkeit.
Die Routine der Kinder im Umgang mit jahrgangsübergreifendem Unterricht gibt den Lehrerinnen die Möglichkeit die Methodenvielfalt zu erweitern und in komplexere Themengebiete einzusteigen.
Einzelförderung in 3/4
Obwohl die Einzelförderung der Schülerinnen und Schüler nicht durch zusätzliche Stunden unterstützt wird, findet Einzelförderung in ähnlichem Umfang wie beim Flexiblen Schulanfang statt.
Können in einem Schuljahr zwei jahrgangsübergreifende Klassen 3/4 gebildet werden, unterrichten die Klassenlehrerinnen in beiden Klassen je ein Hauptfach. Zu bestimmten Zeiten ist es also möglich in z.B. dem Fach Deutsch eine Einführung für alle Kinder 3/4 zu machen und diese dann in der Arbeitsphase durch beide Lehrerinnen in Einzel oder Gruppenarbeit zu betreuen
Weiterhin werden auch im jahrgangübergreifenden Unterricht 3/4 Schüler mit Vorbeugenden Maßnahmen durch die BFZ-Lehrkraft beschult.
Auch hier erhalten die Kinder wenn nötig individuelle Aufgaben durch die verschiedenen Lehrpersonen. Sie nehmen am Förderunterricht für die einzelnen Fächer und Jahrgänge teil.
In der Einheit 3/4 werden die Förderpläne, wie auch die Lernverträge fortgeführt, angepasst oder neu entwickelt. Alle, an der Erziehung beteiligten Personen, nehmen an diesem Prozess teil.
Entwicklung und Überprüfung effektiver Unterrichtsformen 3/4
Aufbau fachlicher und überfachlicher Kompetenzen 3/4
Durch die jahrgangsübergreifende Unterrichtsorganisation vom Schulanfang an, wird die Bandbreite der Heterogenität in den einzelnen Lerngruppen im Verlauf der Jahre weiterhin erheblich vergrößert. Dazu bedarf es weiterhin in höherem Maße differenzierter Lernangebote, trotz derer auch im jahrgangsübergreifenden Unterricht 3/4 gemeinsame Phasen am Unterrichtsvormittag unbedingt erhalten bleiben sollen. Dies beinhaltet auch hier:
- gemeinsame Ideenfindung
- gemeinsame Einführung in neue Themen
- Arbeitsphasen
- Auswertung
- Reflexion
Die Schülerinnen und Schüler der Grundstufe sollen sich als Klassengemeinschaft erfahren können, obwohl auch sie oft nur ein Jahr miteinander arbeiten. Weiterhin bieten diese gemeinsamen Phasen die Möglichkeit, von, sowie miteinander zu lernen.
Im Laufe ihrer Schullaufbahn haben die Kinder schon eine Bandbreite an Methoden vermittelt bekommen. Eckpunkte dieses Methodentrainings bilden durchgängig Selbstständigkeit und Eigenständigkeit innerhalb des Lernprozesses sowie kooperative Sozialformen. Dieses Methodentraining findet auch in 3/4 an vier Methodentagen im Jahr statt. Die inhaltliche Gestaltung der Methodentage befindet sich im Methodenkonzept.
Die Reflektion und Evaluation auf Seiten der Pädagogen findet in erster Linie in den Teambesprechungen statt. Gegenseitige Hospitationen gehören zum Alltag der Karoline-von-Günderrode-Schule dazu.
Wichtige Pfeiler des jahrgangsübergreifenden Unterrichts
Unterricht in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen der Jahrgänge 3 und 4 orientiert sich selbstverständlich an Curricula und Bildungsstandards. Die Schülerinnen und Schüler werden auf den Übertritt in die weiterführenden Schulen vorbereitet.
Die Aufarbeitung der Lerninhalte orientiert sich an Lehrplan und Inhaltsfeldern der einzelnen Jahrgänge und den Bildungsstandards der einzelnen Fächer.
Die Lerninhalte werden nicht nur weitestgehend jahrgangsübergreifend kombiniert, sondern auch individuell an die Lerngruppe angepasst.
Jede Unterrichtsplanung bietet die Möglichkeit den Lerninhalt für die schwächeren Schülerinnen und Schüler zu vereinfachen und so qualitativ bzw. quantitativ zu differenzieren.
Lehrwerke
Zur Unterstützung eines solchen Unterrichtens hat sich das Kollegium der Karoline-von-Günderrode-Schule für „Einstern“ in Mathematik und „Zebra“ in Deutsch entschieden.
Beide Lehrwerke bieten bei vielen Themenschwerpunkten die Möglichkeit die Lerninhalte der einzelnen Jahrgangsstufen zu kombinieren.
In der Regel kann in jeder Stunde eine gemeinsame Lernphase stattfinden, die für alle Schüler die Grundlage für differenzierte Arbeit am Thema ermöglicht.
Einzelstunde in jahrgangshomogenen Lerngruppen
In den Fächern Mathematik und Deutsch findet einmal in der Woche eine jahrgangshomogene Unterrichtsstunde statt. In dieser werden vor allem für die Schülerinnen und Schüler, die im nächsten Schuljahr eine Weiterführende Schule besuchen, weiterführende Lerninhalte der Hauptfächer vertieft und gefestigt.
Außerdem werden die Fächer Musik und Englisch in jahrgangshomogenen Gruppen unterrichtet.
Im Kunstunterricht ist dagegen die Klassenstruktur für die Jahrgänge 1 bis 4 komplett aufgehoben. Die Kinder wählen sich während der einzelnen Projekte in schwierigkeitsdifferenzierte Neigungsgruppen ein.
Schwerpunktunterricht und Kompetenzförderung
Einmal in der Woche erhalten alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 3 und 4 die Möglichkeit, an einem Schwerpunktunterricht teilzunehmen.
Dabei gibt es alternierend Angebote zu inhaltlichen oder methodischen Kompetenzen.
In Deutsch sind dies u.a.
- Wiederholung und Festigung einzelner Rechtschreibphänomene
- Abschreiben von Texten
- Verfassen von eigenen Texten nach Formvorgaben
In Mathematik
- Übungen zum Einmaleins
- Zahlen und Operationen
- Größen
- Sachaufgaben
Außerdem gibt es Forderangebote für lernstarke Schülerinnen und Schüler, wie z.B.
- Verfassen von Referaten zu selbstgewählten Themen
- Ausarbeiten einer Kinderunterrichtsstunde
- Arbeiten mit einer Knobelkartei
Einmal im Monat können die Ergebnisse vor den Mitschülern oder auch allen Kindern der Schule präsentiert werden.
Dokumentation individueller Lernbegleitung
Wir sprechen uns für Ziffernoten im Jahrgang 3 und 4 als Instrument zur Bewertung schulischer Leistungen aus. Im Zeugnis wird zusätzlich über die erreichten Kompetenzen im Bereich Deutsch sowie weitere bedeutsame Leistungen berichtet. Die Ziffernoten und der Berichtstext werden individuell mit den Kindern besprochen, so dass sie ihre Bewertung nachvollziehen.
Die Kinder führen bei uns vom ersten Tag an einen Portfolioordner. In diesen wird nach Beendigung einer Themeneinheit eine Dokumentation abgeheftet. Dies kann zum Beispiel sein: eine Zusammenfassung des Gelernten, eine Wertung des Lernzuwachses, eine besonders gelungene Arbeit. Eine solche Dokumentation dient neben einer intensiveren Reflexion auch der Motivation bezüglich eines positiven Ergebnisses einer Lerneinheit.
Lerngespräche mit den Schülern werden von uns kontinuierlich geführt. Mindestens eines dieser Gespräche muss dokumentiert und im Portfolioordner des Kindes abgeheftet werden. Mit den Eltern wird mindestens einmal im Schulhalbjahr ein Gespräch über die Lern- und Leistungsentwicklung ihrer Kinder geführt.