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Der Flexible Schulanfang hat das Ziel, leistungsschwache und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler gleichermaßen und individuell zu fördern. Um dies umzusetzen, findet im Flexiblen Schulanfang jahrgangsübergreifender Unterricht statt.
Jedes Kind hat ein individuelles Lerntempo. Manche Kinder lernen schnell und manche lernen langsam. Durch die jahrgangsübergreifende Zusammensetzung der Klasse findet bereits eine innere Differenzierung statt.
Vorteile des Flexiblen Schulanfangs
Immer wieder müssen leistungsschwächere und leistungsstärkere Kinder durch die Lehrkraft individuell gefördert, d.h. der Lehrstoff differenziert werden. Im jahrgangsübergreifenden Unterricht haben die Schülerinnen und Schüler zusätzlich breit gefächerte Möglichkeiten, sich mit den Unterrichtsthemen mithilfe von anderen stärkeren, aber auch mithilfe von schwächeren Kindern auseinanderzusetzen. Dadurch können sie sich eigenständig und kindgemäß zusätzlich nötige Unterstützung einholen. Natürlich fällt an dieser Stelle der Lehrkraft die Aufgabe zu, dies zu ordnen und geeignete methodische Rahmen hierfür in den Unterrichtssequenzen zu ermöglichen.
Ein Hauptvorteil für leistungsschwächere SchülerInnen des Flexiblen Schulanfangs liegt darin, dass sie generell drei anstatt zwei Jahre in der Eingangsstufe lernen können. Hierbei bleibt eine Schülerin oder ein Schüler nicht „sitzen", sondern bekommt für den zu lernenden Unterrichtsstoff einfach ein Jahr länger Zeit. Dieses zusätzliche Jahr zählt dabei nicht als Schulbesuchsjahr.
Ein Hauptvorteil für leistungsstärkere SchulanfängerInnen besteht andererseits darin, dass sie von Anfang an schwere Aufgaben bekommen können und die Möglichkeit haben ein Jahr früher in die dritte Klassen versetzt werden können.
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Der Umgang mit der Verschiedenheit als Herausforderung und Auftrag
Kinder kommen mit sehr unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten in die Schule. Diese heterogenen Lernvoraussetzungen im kognitiven und soziokulturellen Bereich gilt es als Bereicherung zu betrachten und als Chance nutzbar zu machen. Dies beinhaltet den Versuch, eine Lernumgebung zu schafften, innerhalb derer die Schülerinnen und Schüler mit- und voneinander lernen können.
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Die Unterrichtsphilosophie und –organisation hat Auswirkungen auf die Rolle der Lehrkraft. In der Wahrnehmung und Förderung der Lernvoraussetzungen der Kinder ist die Lehrkraft teil eines Teams. Alle am Erziehungsprozess beteiligten Personen planen, organisieren und reflektieren ihre Arbeit zum Teil mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung gemeinsam. Dies geschieht neben täglichen Tür-und Angelgesprächen in den 14-tägig stattfindenden Dienstversammlungen. Außerdem finden 6 bis 8 Wochen nach Beginn des Schuljahres „Übergangsgespräche“ zwischen abgebender und aufnehmender Klassenlehrerin statt, die die die Rolle der einzelnen Kinder im neuen Gruppengefüge vor dem Hintergrund des vergangenen Schuljahres beleuchten.
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Vorteile des jahrgangsübergreifenden Unterrichtens 3/4?
Hier gelten die gleichen Vorteile im Umgang mit Heterogenität wie im Flexiblen Schulanfang.
Die Kinder sind weiterhin mit dem System des jahrgangsübergreifenden Unterrichtens vertraut. Sie können sehr selbstständig arbeiten und sind in der Lage sich einfache Informationen eigenständig zu beschaffen. Die leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler haben gelernt bei den Jüngeren Lerninhalte noch einmal zu wiederholen. Für die Stärkeren ist es selbstverständlich, den Schwächeren zu helfen und dabei Inhalte zu vertiefen und zu artikulieren.
Das System des jahrgangsübergreifenden Unterrichtens ist für alle Schülerinnen und Schüler eine Selbstverständlichkeit.
Die Routine der Kinder im Umgang mit jahrgangsübergreifendem Unterricht gibt den Lehrerinnen die Möglichkeit die Methodenvielfalt zu erweitern und in komplexere Themengebiete einzusteigen.
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Kooperation mit dem Elementarbereich
Die Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten wird inhaltlich und organisatorisch mithilfe eines Kooperationskalenders gewährleistet.
Durch eine intensive Kooperation werden verbindliche Absprachen und Regelungen ermöglicht, ebenso ein beständiger, gegenseitiger Informationsfluss. So wird eine größtmögliche Kontinuität für jedes einzelne Kind beim Übergang vom Elementar- in den Primarbereich erreichbar.
Einschulungs- und Organisationsmodus
Kein Kind wird von der Einschulung zurückgestellt. An der Karoline-von-Günderrode-Schule erfolgt die Einschulung zum Schuljahresbeginn. Die Kinder verweilen normalerweise zwei Jahre in einer Klasse des Flexiblen Schulanfangs. Die Entscheidung über den Wechsel in die Klassenstufe 3 trifft die Klassenkonferenz auf Grundlage der Lernentwicklung des einzelnen Kindes. Basis hierfür ist das Erreichen des Lernstandards für die Klassenstufe 2, sowie eine erfolgversprechende Prognose bezüglich der Mitarbeit in der nächsthöheren Lernstufe. Ist abzusehen, dass ein Kind das Leistungsziel der Schulhalbjahre der ersten beiden Schulbesuchsjahre nicht erreicht, kann es, ohne Anrechnung auf die Dauer der Schulbesuchsjahre, ein Jahr länger im Flexiblen Schulanfang bleiben. Bei besonders positiver Lernentwicklung kann ein Kind auch bereits nach einem Schuljahr in die Grundstufe wechseln.