Ziele im Bereich der sozialen Kompetenz
Drei Faktoren im Bereich der sozialen Kompetenz erscheinen grundlegend. Es sind dies die Selbstwahrnehmung, der Umgang mit anderen Schülern und Lehrern und der Umgang mit eigenem und fremdem Eigentum.
Kompetenzerwerb im Bereich der Selbstwahrnehmung
Ausgehend von einer realistischen Selbsteinschätzung sollen dem Kind Hilfestellungen gegeben werden, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen und zu akzeptieren.
Durch die Altersmischung in den Kombiklassen ergeben sich vielfältige Möglichkeiten zur Erfahrung eigener Stärken und Schwächen. So kann ein schwächerer Schüler des höheren Jahrgangs durchaus als Helfer für die Jüngeren fungieren und dabei selber für sich positive und selbstbewusstseinsfördernde Erfahrungen machen. Durch die Möglichkeit bei punktuellen Schwierigkeiten in einem Fach dieses Problem ohne Klassenwechsel gemeinsam mit dem jüngeren Jahrgang zu wiederholen, fällt es einem Schüler leichter, diese Schwäche zu akzeptieren, zumal er mit dem jüngeren Jahrgang auch besser zu Erfolgserlebnissen kommen kann.
Stärkere Schüler des jüngeren Jahrgangs haben die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten an weiterführendem Lernstoff auszuprobieren und eigene Grenzen zu erfahren.
Dadurch fällt es einem Schüler leichter, Hilfe von Klassenkameraden anzunehmen oder selbst Hilfe anzubieten.
Kompetenzerwerb im Bereich des Umgangs mit anderen Schülern
Nur eine realistische Selbsteinschätzung ermöglicht die Entwicklung von Empathie für andere. Dies impliziert die Wertschätzung der Arbeit und Leistung anderer, und die Akzeptanz derer Stärken und Schwächen. Dadurch, dass Schüler selbst durch ihre zum Teil älteren Klassenkameraden konstruktive Kritik erfahren, erleben sie Möglichkeiten des angemessenen Ausdrucks und lernen dabei, diese selbst anzuwenden. In jahrgangsübergreifenden Klassen fällt es den Kindern leichter, jüngere und ältere Mitschüler als Spiel- und Lernpartner zu finden und zu akzeptieren.
Einen hohen Stellenwert räumt das Kollegium der Integration von schwierigen Schülern ein.
Die pädagogische Arbeit in dieser kleinen Einheit basiert auf detaillierten Absprachen zwischen den Kolleginnen. Dies ermöglicht auch einen einheitlichen Umgang mit Reaktionen auf unangemessenes Verhalten Einzelner unabhängig von der Klassenzugehörigkeit. Da alle Kolleginnen damit sowohl über die negativen als auch die positiven Entwicklungen informiert sind, ist eine angemessene Reaktion für alle gleichermaßen möglich. Dadurch entstehen eine stringentere Orientierungsmöglichkeit und so auch eine Sicherheit für den betreffenden Schüler.
Die vielen gemeinsamen Aktivitäten aller Schüler und die Altersdurchmischung im Kunstunterricht, Religion oder in den verschiedenen Projekten fördern die Einbindung der Schüler in die Schulgemeinschaft. Es ergibt sich eine größere Auswahl an potentiellen Kontaktpersonen, Spiel- und Lernpartnern auch oder gerade für Schüler mit sozialen Defiziten.
Kompetenzerwerb im Bereich des Umgangs mit eigenem und fremdem Eigentum
Ein weiteres gemeinsames Ziel ist es, Schüler zu einem verantwortungsbewussten und respektvollen Umgang mit eigenem aber auch fremdem Eigentum anzuleiten.
Deshalb bringen Schüler zum Beispiel bei sachunterrichtlichen Themen eigene Bücher und Materialien für Ausstellungen und Büchertische mit. Im Vorfeld wird dabei gemeinsam überlegt wie ein schonender Umgang mit den Dingen aussehen kann und welchen Nutzen es für alle Beteiligten hat.